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Archiv-Schaufenster

Blockhaus am 4. Juni 2013 © Klaus Michael, Archiv der SAK
Blick aus dem Blockhaus am 7. Juni 2013 © Klaus Michael, Archiv der SAK
Befüllung von Sandsäcken am Terassenufer 4. Juni 2013 © Klaus Michael, Archiv der SAK
Auszug eines Schreibens des SIB vom 10. Juli 2013 © Archiv der SAK
Sandsack-Impression im Dresdner Stadtgebiet am 10. Juni 2013 © Klaus Michael, Archiv der SAK
Sandsack-Impression im Dresdner Stadtgebiet am 10. Juni 2023 © Klaus Michael, Archiv der SAK

Das Dresdner Blockhaus – Sanierungsfall durch Elbehochwasser Juni 2013


„[…] Deutlich schwieriger ist die Lage am Neustädter Markt. Die Fußgängerunterführung ist geflutet. Der Keller des Blockhauses ist mit Wasser vollgelaufen, die Einrichtung bis auf Weiteres geschlossen. Die Sächsische Akademie der Künste, die im Blockhaus residiert, sagte Veranstaltungen in Dresden ab. Präsidialsekretär Klaus Michael sagte, der Freistaat als Eigentümer habe es verpasst, das Blockhaus so zu sichern, dass sich eine Situation wie 2002 nicht noch einmal wiederholt. Nun sieht er das Haus als Veranstaltungsort bedroht.“ So berichtete vor zehn Jahren, am 6. Juni 2013, Rafael Barth in der Sächsischen Zeitung.

Die Befürchtung sollte sich bewahrheiten: Nach Abfluss des Hochwassers wurde das Blockhaus – anders als 2002 – nicht wieder in Betrieb genommen. Der Sanierungsbedarf schien nach Einschätzung des Sächsischen Immobilien- und Baumanagements (SIB) für eine schnelle Instandsetzung zu groß. Der erzwungene Auszug – siehe Schaufenster-Beitrag „Auf der Suche nach dem verlorenen Ort“ vom 1. Dezember 2022 – führte die Akademie im Dezember 2013 in ein Interimsquartier am Palaisplatz 3, das zum langfristigen Provisorium geworden ist.

Der Präsident der Akademie Wilfried Krätzschmar konstatierte auf dem Festakt zum 20-jährigen Jubiläum der Akademie am 17. Juni 2016: „Wir sind aus dem Blockhaus rausgeflogen. Wir erhalten Bescheid, dass man uns weder zur Perspektive unseres Standortes etwas mitteilen, noch in Beratungen zur Zukunft unseres Hauses einbeziehen wird.“ Die sächsische Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange beschwichtigte in ihrem Grußwort, indem sie in Aussicht stellte, was die Akademie braucht: „Unterstützung aus der Politik, was ihre Ausstattung angeht und Unterstützung natürlich nicht nur mit warmen Worten. Und wir wissen auch, dass wir da Hausaufgaben zu machen haben.“ Dass die Regierung des Freistaates Sachsen inzwischen andere Pläne mit dem Blockhaus verfolgte, machte die Ministerin nicht transparent. Am 23.  Juni 2016 verkündete die Presse den neuen Nutzer: das Archiv der Avantgarden des Sammlers Egidio Marzona.

Das Blockhaus ist inzwischen äußerlich saniert und wurde nach Plänen des Architektenbüros Nieto Sobejano Arquitectos im Inneren ausgebaut. Das Archiv der Avantgarden möchte seinen neuen Standort ab dem Frühjahr 2024 eröffnen (Sächsische Zeitung 25.4.2023, S. 8).

Die vollständige Rede des Akademiepräsidenten Wilfried Krätzschmar am 17. Juni 2016 ist ebenso wie das Grußwort der Staatsministerin Eva-Maria Stange und der Vortrag Ágnes Hellers „Schönheit als Versprechen der Glückseligkeit“ abgedruckt in:

Sächsische Akademie der Künste. Zwanzig Jahre 1996‒2016. Band I/3. Herausgegeben von Wilfried Krätzschmar und Klaus Michael für die Sächsische Akademie der Künste. Redaktion: Ingrid Sonntag. Dresden 2017. 196 Seiten, ISBN 978-3-934367-26-5, bestellbar per Mail an info@sadk.de

Im Archiv der SAK liegt darüber hinaus eine Filmdokumentation des Festaktes vom 17. Juni 2016 im Landhaus Dresden vor.

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