Annette Jahns
* 1958 in Dresden · † 2020 in Dresden · 1975–1981 Gesangsstudium an der Hochschule für Musik (HfM) »Carl Maria von Weber« Dresden, Meisterkurse bei Judith Beckmann, Ute Niss und Theo Adam · 1982 erstes Engagement am Opernstudio der Sächsischen Staatsoper Dresden · 1986–1999 Mitglied des Solistenensembles der Staatsoper Dresden · seit 1995 Lehrtätigkeit an der HfM »Carl Maria von Weber« · seit 1996 Arbeit mit Pina Bausch, zahlreiche Gastspiele mit ihrem Ensemble · 1998 Richard-Wagner-Stipendium, Beginn der eigenen Inszenierungsarbeit sowie Gastspieltätigkeit als Opern-, Konzert- und Liedsängerin in Deutschland und Europa · 2000 Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste, 2005–2008 Sekretär der Klasse Darstellende Kunst und Film · lebte in Dresden
Ehrungen
1987 Kritikerpreis der Stadt Berlin · 1995 Förderpreis der Landeshauptstadt Dresden
Rollen (Auswahl)
Wolfgang Amadeus Mozart: Ramiro in Die Gärtnerin aus Liebe ‒ Cherubin in Die Hochzeit des Figaro ‒ Dorabella in Cosi fan tutte · Giuseppe Verdi: Maddalena in Rigoletto ‒ Quickly in Falstaff · Jacques Offenbach: Muse/Niklas/Stimme der Mutter in Hoffmanns Erzählungen · Kurt Weill: Anna 1 in Die sieben Todsünden · Siegfried Matthus: Gedankenstimme des Cornet in Die Weise von Liebe und Tod des Cornet Christoph Rilke · Willibald Gluck: Orpheus in Orpheo ed Euridice · Friedrich Schenker: Bettina in Bettina · Leoš Janáček: Fuchs in Das schlaue Füchslein · Hans Werner Henze: Beroe in Die Bassariden · Matthias Pintscher: Sarah Chatterton in Thomas Chatterton · Engelbert Humperdinck: Hänsel in Hänsel und Gretel
Konzerttätigkeit, Liederabende und Operngastspiele, so im Teatro La Fenice Venedig, der Volksoper Wien, bei den Bayreuther und Salzburger Festspielen, in der Mailänder Scala, San Carlo Napoli, Carlo Felice Genua, in La Chatelet Paris, u.a. unter der Leitung von Sir Collin Davis, Hans Vonk, Giuseppe Sinopoli, Semyon Bychkow, Jeffrey Tate und anderen · zahlreiche Rundfunk- und CD-Produktionen · Zusammenarbeit mit Jazzkünstlern im Bereich der Improvisierten Musik · ab 1998 fünf Soloabende an der Kleinen Szene der Staatsoper Dresden
Inszenierungen und Regie
Sächsische Staatsoper/Kleine Szene: 1998 Liebesliederwalzer und Neue Liebesliederwalzer von Johannes Brahms Ein dunkler Schacht ist Liebe ‒ 1999 Grigori Frid Das Tagebuch der Anne Frank und Antonio Bibalo Fräulein Julie ‒ 2000 Johann Friedrich Reichardt Jery und Bätely · 2002 Johannes Wulff-Woesten Porquè! Porquè! Tango Orphèe, Tangooper (Libretto Annette Jahns und Hans-Georg Wegner) ‒ 2003 Giacomo Puccini Madame Butterfly · Stadttheater Meißen: Johann Gottlieb Naumann Medea · Staatstheater Cottbus: 2003 Porquè! Porquè! Tango Orphèe · Prinzregententheater München: 2005 Gioachino Rossini La Cenerentola · Mittelsächsisches Theater Freiberg: 2006 Carl Orff Carmina Burana ‒ 2007 Willibald Gluck Orpheus und Eurydike ‒ 2010 Mozart Die Zauberflöte · Festspielhaus Hellerau: 2010 Alfons Karl Zwicker Der Tod und das Mädchen (nach Ariel Dorfmann, Bühne Annette Jahns und Holger Ogorek, UA) · Mahen-Theater Brno: 2011 MozartLe Nozze di Figaro · Landesbühnen Sachsen: Rossini Der Barbier von Sevilla ‒ Richard Strauss Ariadne auf Naxos · Theater an der Parkaue: Oliver Schmaering Ich, Ikarus
Gedenken
Annette Jahns verstarb am 11. September 2020. Sie war seit dem Jahr 2000 Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste und leitete von 2005–2008 die Klasse Darstellende Kunst und Film. "Niemals habe ich mehr vom Zauber des Musiktheaters erfahren wie in der Probenarbeit mit dieser in jeder Hinsicht außergewöhnlichen Sänger-Darstellerin." schreibt Holk Freytag in seinem Nachruf.
Nachruf