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Helmut Oehring

Komponist und Gitarrist
Klasse Musik

* 1961 in Ostberlin · Kind gehörloser Eltern · autodidaktische Musikaneignung · 1992 Gründung des Elektronischen Studios »GOGH surround music production« (mit Torsten Ottersberg) · 1992–1994 Meisterschüler an der Akademie der Künste Berlin bei Georg Katzer · 1994 Stipendium der Cité des Arts in Paris · Theatermusiken für Ruth Berghaus und Robert Wilson, Zusammenarbeit mit Peter Greenaway und Friedrich Goldmann · 2005 Mitglied der Akademie der Künste Berlin · 2010 Artist in Residence des Kurt-Weill-Festes Dessau · Lehrauftrag an der Hochschule der Künste Bern · 2013 Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste · Mitglied der Akademie Deutscher Musikautoren · lebt in Waldsieversdorf bei Berlin

Preise und Ehrungen
1990 Hanns-Eisler-Preis des Deutschlandsenders Kultur · 1994/95 Stipendiat der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo · 1996 Orpheus-Preis (Italien) · 1997 Paul Hindemith-Preis der Stadt Hanau · 1998 Schneider-Schott-Musikpreis Mainz · 2008 Arnold-Schönberg-Preis · 2012 Deutscher Hörbuchpreis · 2015 Deutscher Musikautorenpreis (Kategorie Musiktheater) der Gema · 2016 Brandenburgischer Kunstförderpreis (Kategorie Komposition/Musik)

Werke
Oper, Musiktheater, Tanztheater (Auswahl)
1994/95 Dokumentaroper (aus Irrenoffensive), Musiktheater (UA 1995 Witten) · 1996 DAS D’AMATO SYSTEM, Tanzoper (UA 1996 München) · 1999 Bernarda Albas Haus, Tanztheater nach Fédérico Garcia Lorca, für sieben Tänzerinnen, einen männlichen Sopran, eine Gebärdensolistin, E-Gitarre, Kontrabass und Live-Elektronik (UA 1999 Basel) · 2012/13 SehnSuchtMEER oder Vom Fliegenden Holländer, Oper unter Verwendung von Musiken Richard Wagners und Texten von Heinrich Heine, Richard Wagner, Mathilde Wesendonck und Hans Christian Andersen (UA 2013 Düsseldorf) · 2012/13 AscheMOND oder The Fairy Queen, Oper unter Verwendung von Musiken Henry Purcells mit Texten von William Shakespeare, Adalbert Stifter, Heinrich Heine und Helmut Oehring (UA 2013 Wuppertal) · 2013/14 Orfeo 14, Musiktheater auf Claudio Monteverdis Orfeo und Joseph Conrads Heart of Darkness für sechs Solisten und zwei Ensembles (UA 2014 Lille) · 2014/15 ANGELUS NOVUS II, Collage instrumental-vocal mis-en-scène für Vokal- und Instrumentalsolisten, Jazz-Quartett, Ensemble, Live-Elektronik und Live-Video auf Bilder von Paul Klee sowie Texte von Walter Benjamin und Charles Baudelaire (UA 2015 Bern) · 2016 AGOTA?Die Analphabetin (Gestern/Irgendwo), instrumentalvokales Melodram für eine Sängerin/Sprecherin/Schauspielerin, Instrumental- und Vokal-Trio, Instrumentalensemble (auch vokal/chorisch), vorproduzierte Zuspiele und Live-Elektronik (UA 2016 Wiesbaden) · 2017 KUNST MUSS (zu weit gehen) oder DER ENGEL SCHWIEG, dokupoetisches Instrumentaltheater für 16 InstrumentalVokalSolistInnen und drei Sängerinnen und Kindersolisten und vorproduzierte Zuspiele und Live-Elektronik auf die Wuppertaler Rede Die Freiheit der Kunst und andere Texte Heinrich Bölls sowie autobiografischen Erzählungen einiger Mitwirkender (UA 2017 Köln) · 2019 EURYDIKE?, AudioVideoInstallation und Performance für eine gehörlose Tänzerin/Stimme und eine Geigerin/Tänzerin/Stimme und eine Gitarristin/Tänzerin/Stimme (UA 2019 Dresden) · 2021 κάθαρσις / KATHARSIS I, für Violine, Mehrkanal-Zuspiel und Tanzchoreografie (UA 2021 Dresden)

Orchesterwerke (Auswahl)
1991 COMA, für Orchester (UA 1992 Leipzig ) · 2007 GOYA I, für Orchester auf Les Desastres de la guerra von Francisco Goya und unter Verwendung von Musiken Ludwig van Beethovens (UA 2007 Donaueschingen) · 2008 GOYA II. Yo lo vi, Memoratorium für einen Vokalisten/Solo-Kontrabassisten, Solo-Knabensopran, Solo-E-Gitarre, Spanische Gitarre, einen männlichen Gebärdensolisten, gemischten Chor, Orchester und Live-Elektronik auf Zeichnungen Francisco Goyas und Texte von Hermann Kesten und Fédérico Garcia Lorca unter Verwendung von Musiken Manuel de Fallas, Hans Werner Henzes u.a. (UA 2008 Berlin) · 2010 MEERE, für Solo-Bassklarinette und Orchester auf das gleichnamige Lied von Johannes Brahms (UA 2010 Oslo) · 2011 POEndulum, Monodram für einen Sprecher, Violoncello solo und Orchester nach Edgar Allen Poes Novelle The Pit and the Pendulum (UA 2011 Glasgow) · 2013 Wörter in die Luft(Saf Haki), für einen Vokalsolisten, eine Gebärdensolistin, einen Solo-E-Gitarristen, Chor und Orchester (UA 2013 Donaueschingen) · 2015/16 Vokalise eines untröstlichen Engels, für Solo-Sopran, Solo-E-Gitarre und Orchester (UA 2016 Düsseldorf) · 2015/16 Massaker. Hört ihr, MASSAKER! (an Recep Tayyip Erdogan), Melodram für Solo-Gitarre/Stimme, 12-stimmigen Frauenchor und Streichorchester auf ein Gedicht des armenischen Dichters Rupen Sevag, Verse der Ya Sin Sure und ein Poem Helmut Oehrings zum 100. Jahrestag des Völkermords an den Armeniern (2016 Berlin) · 2016 Angelus Novus III, für Ensemble und Orchester auf Bilder von Paul Klee und Texte von Walter Benjamin (UA 2016 Freiburg) · 2020/21 GOYA IV, für Solisten, Kammerchor, Holzbläser, Klavier und Schlagzeug 

Ensemble (Auswahl)
1993/94 Wrong . SCHAUKELN – ESSEN – SAFT (aus Irrenoffensive), für eine gehörlose Lautsprach- und Gebärdensolistin, Instrumentalensemble und Live-Elektronik (UA 1994 Berlin) · 1998 REQUIEM, für drei Countertenöre, 12 Instrumente und Live-Elektronik auf die neun Psalmen O Ye Tongues aus The Death Notebooks von Anne Sexton (UA 1998 Peris) · 2013 SEVEN SONGS for Sunrise, Konzertfassung für einen Vokalisten und Oktett auf F. W. Murnaus Stummfilm (UA 2013 Lausanne) · 2013/14 GOYA III. Veía la mano, pero como alelado, für 18 Streichinstrumente auf Beethovens Streichquartett Nr. 14 cis-Moll op. 131 (UA 2014 Bonn) · 2014 KalkWERK, für Kontrabass/Stimme, Streichquintett auf den gleichnamigen Roman von Thomas Bernhard unter Verwendung von Musiken Franz Schuberts (UA 2014 Berlin) · 2017 KRUNK (KRIEG/innen) Als wir ihn in den Sarg legten, war er leicht wie ein Vogel, für Quintett und Live-Elektronik (UA 2017 Berlin) · 2018 MARTEAU [bu´lɛz], Miniaturen für Altstimme und Instrumentalensemble auf Le marteau sains maitre von Pierre Boulez (UA 2018 Wien) · 2020 χώρος (CHORÓS), für 24 Stimmen und Tänzerin (UA 2020 Dresden)

Kammermusik (Auswahl)
1987 Streichquartett Nr. 1 (UA 1995 Berlin) · 1988‒1992 Koma Nr. 1‒3 in verschiedenen Kammermusikfassungen · 1992 CAYABYAB, für Gitarre, Fagott und Schlagzeug (UA 1993 Berlin) · 2019 aufRUHE (HolzFisch fehlt), für Violine und Klavier (zum Gedenken an Georg Katzer, UA 2019 Zepernick) · 2020 masḫara, für einen Gitarristen/voc und Streichtrio/voc (UA 2020 Potsdam) sowie Instrumentalzyklus House Burning Down I  (August 11th 1965), Streichquartett Nr. 3, House Burning Down II  (April 29th 1992), Streichquartett Nr. 4 UA 2022 und House Burning Down III, für Bläserquartett

Hörstücke, Live-Filmmusik und Solowerke

Publikation
Mit anderen Augen. Vom Kind gehörloser Eltern zum Komponisten. München 2011