Annette Schlünz
* 1964 in Dessau · 1983–1991 Studium an der Hochschule für Musik (HfM) »Carl Maria von Weber« Dresden in den Fächern Komposition bei Udo Zimmermann, Klavier bei Heidrun Richter und Tonsatz/Moderne Techniken bei Wilfried Krätzschmar, Abendstudium im Fach Dirigieren bei Rudolf Neuhaus · ab 1987 Mitarbeiterin am Dresdner Zentrum für zeitgenössische Musik und Lehrtätigkeit an der HfM Dresden · 1988–1991 Meisterschülerin der Akademie der Künste der DDR (1990 Akademie der Künste zu Berlin) bei Paul-Heinz Dittrich · 2000 Stipendiatin der Akademie Schloss Solitude Stuttgart, 2003 des Künstlerinnenhofes Die Höge, 2005/2008 des Elektronischen Studios GRAME Lyon und 2006/2017 des Künstlerhofes Schreyahn · 2010 Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste, 2015–2022 Sekretär der Klasse Musik · 2011 Mitglied der Freien Akademie der Künste in Hamburg · 2014 Stipendiatin des Centro tedesco di studi veneziani · seit 2015 Leiterin der Masterclass Komposition beim Impuls-Festival für Neue Musik Sachsen-Anhalt · Dozentin in Ferienkursen der Komponistenklasse Dresden · seit 2018 Dozentin für Komposition am Conservatoire de Strasbourg · lebt als freischaffende Komponistin in Süddeutschland in der Nähe von Strasbourg
Preise und Ehrungen
1990 Hanns-Eisler-Preis von Deutschlandsender Kultur · 1998 Heidelberger Künstlerinnen-Preis · 1999 Preis der Deutschen Schallplattenkritik und Stipendiatin der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo
Bühnenmusik/Oper
1987/88 Matka oder Du, schöne Unbekannte, aber kommst, Kammeroper (nach dem Drama von Karel Čapek mit Texten von Ingeborg Bachmann, Friedrich Huch, Arthur Rimbaud, Libretto Annette Schlünz, UA 1991 Oper Leipzig) · 1996 Un jour d‘été, Musiktheater für Kinder (Libretto Pierre Garnier, UA 1997 Conservatoire Abbeville/Frankreich) · 1999/2000 TagNachtTraumstaub, Musiktheater (Bühnenobjekte von Daniel Depoutot, Libretto Annette Schlünz, Ulrike Schuster, Matthias Roth, UA zur Eröffnung des Kulturprogrammes des Deutschen Pavillons EXPO 2000 Hannover) · 2014 Leipzig Noir, Hörspielprojekt (Text Jan Decker) · 2016/17 Tre volti, Musiktheater mit Monteverdi (Libretto Ulrike Draesner, UA Schwetzinger SWR-Festspiele) · 2019 Clara im Rückspiegel, Konzertinstallation (Libretto Annette Schlünz, Texte Clara Schumann, UA Peterskirche Leipzig) 2019 8 Fidelio-Interceptions, Neukomposition des Finales der Oper Fidelio von Ludwig van Beethoven (UA Staatstheater Darmstadt) · Lisa (Oben) Lisa (Unten) (2019), Live-Hörspiel (Libretto Ulrike Draesner)
Orchester
1985 Über die Hügel wuchert der Ginster, für Bariton, vierstimmigen Solistenchor und Orchester (Text Arthur Rimbaud) · 1992 Picardie, für Orchester · 2001 doch dir darin, für Bass- und Kontrabassklarinette, Tuba und Orchester · 2007/08 Blaulaub, für Blockflöte solo, Koto solo, Orchester und live-Elektronik · 2009 weithin (in mögliche mitten), für Orchester · 2011 de lonh, für Orchester · 2015 Welch Licht, kein Schatten, Musik für Sprecher und Orchester (Text Ulrike Schuster)
Solo- und Kammermusik
1990 Nachtschwarz wird das Blau, Kammermusik für 7 Instrumente · 1993 Fadensonnen, Musik für 17 Instrumente · 1994 Et la pluie se mit à tomber, Musik für 6 Schlagzeuger · 1995 Traumkraut, Musik für 8 Spieler · 1998 Voicelessness, Flöte/Bassflöte, Klarinette/Bassklarinette, Gitarre, Percussion · 2000 aufgelöst (verschlungen), für Flöte, Klarinette, Klavier, Violine, Violoncello · 2004 verstummen, für 1 Schlagzeuger und Orgel · 2004/05 Journal n°1,für Blockflöte solo · 2005 high tide, für Klarinette/Bassklarinette, Akkordeon, Kontrabass und live-Elektronik · 2006 light from the one, für Blockflöte(n) und Basskoto · 2006/07 Journal n°2 (Schneeland), für Akkordeon solo · 2011 Journal n°5 (Warten), für Klavier solo ‒ Journal n°6 (Kraniche), für Akkordeon solo · 2014/15 Venezianische Gärten, für verschiedene Akkordeonbesetzungen · 2013‒2016 Le cahier de cordes, für verschiedene Streicherbesetzungen · 2018 Le vertige du mouvement,für Klarinette und Akkordeon ‒ Echoes and reflections, für Bassflöte und Bassklarinette
Vokalmusik
1987 Bei Spuren von Wasser und Salz, für Mezzosopran und 11 Instrumente · 1988 Rosen, für Mezzosopran und Klavier (Text Ingeborg Bachmann) · 1989 Ornithopoesie, für 12 Gesangssolisten (Text Pierre Garnier) · 1991 Klage,für Sprecher und Oktett · 1992 Tout est rêver, für Sopran, Klarinette/Bassklarinette und Percussion (Texte von Friedrich Huch und Pierre Garnier) · 1997 Zarte Knöpfe, für Frauenstimmen a cappella (Texte Matthias Roth und Pierre Garnier) · 1999 Moccoli, für Sopran, Klarinette/Bassklarinette und Violoncello (Text Johann Wolfgang Goethe, Fassung Ulrike Draesner und Annette Schlünz) · 2002 Abendamsel, für Countertenor und 11 Instrumente (Text Undine Gruenter) · 2013 9 Gesänge, für Counter-Tenor, Schalmei und Akkordeon (Texte Ulrike Draesner, Ulrike Schuster, Hannelore Becker) · 2018 Einsamkeits-Variationen, für Mezzosopran und Klavier (Texte Arthur Schnitzler und Ulrike Schuster) ‒ La blancheur abolit le temps, für Bariton und 9 Instrumente (Text Paul Willems) · 2020 tschang wie torkel, für Vokalquartett
Multimedia/Klangaktionen
2001 das – das – das andere ufer, Fährenmusik – Musik zum Übersetzen, für 2 Soprane, Trompete, Posaune, 2 Tuben, 3 Percussions (Text Ulrike Draesner) · 2002 auch ameisen wären gern vögel, Musik für das Industriegelände Hard/Wülflingen/CH, für Sopran, Bassklarinette, Akkordeon, 2 Percussions, Chor/Akteure (Texte von Ulrike Draesner, Ulrike Schuster, Johann Wolfgang Goethe, Maschinenbeschreibungen)