Zum Hauptinhalt springen

Leipziger Buchmesse 2024: Für unsere und eure Freiheit. Gemeinsame Werte und gelebte Solidarität

| Diskussion
Polnisches Institut Berlin – Filiale Leipzig, Markt 10, 04109 Leipzig

Podium mit Jakub Ekier (Warschau), Wilfried Jilge (Berlin) und Natalka Sniadanko (Leipzig), Moderation: Bernd Karwen, Polnisches Institut Berlin – Filiale Leipzig. Kooperation des Polnischen Instituts – Filiale Leipzig mit der Sächsischen Akademie der Künste

Demokratie und Freiheit sind bedroht in Europa. Nicht nur durch populistische Strömungen von innen, seit dem Angriff auf die Ukraine auch durch die Bedrohung von außen. »Für unsere und eure Freiheit« ist eine Losung des polnischen Historikers und Freiheitskämpfers Joachim Lelewel im Jahr 1830. Heute entscheidet sich die Zukunft Europas und der Demokratie in der Ukraine. Gibt es Freiheit in Europa ohne eine freie Ukraine? Was bedeutet Freiheit nach den Massakern von Butscha? Was ist wichtiger: Freiheit oder Frieden? Ist Freiheit noch ein Ziel und ein Wert für die Gesellschaft? In welcher Weise streiten Autoren, Künstler und Intellektuelle heute über Freiheit und ihren Platz in Europa? Mit welchen Bildern, Erfahrungen und Argumenten? Unterscheiden sich die Diskurse / die Diskussionen in der Ukraine, Polen, Tschechien und Deutschland? Was ist zu tun?

Mitwirkende:

Jakub Ekier, geb. 1961 in Warschau, ist ein polnischer Schriftsteller und Übersetzer, u.a. von Kafka, Celan, Reiner Kunze, Max Frisch und Durs Grünbein. 1992 erschien sein erster Gedichtband cały czas. Ekier ist ständiger Mitarbeiter der Zeitschrift Literatura na Świecie (Literatur der Welt) und Publizist der Tageszeitung Rzeczpospolita. Seit 2001 freier Schriftsteller, wurde er u.a. mit Stipendien des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), der Robert-Bosch-Stiftung und der S. Fischer Stiftung und mit dem Karl-Dedecius-Preis ausgezeichnet. Jakub Ekier ist Mitglied des Polnischen PEN und seit 2013 Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste. Er lebt in Warschau.

Wilfried Jilge, Osteuropahistoriker, ist seit Juli 2023 Senior Adviser Ukraine and wider Black Sea region am Integrated Response Hub Ukraine der Stabilisation Platform. Von Januar 2021 bis Ende Juni 2023 war er als Senior Adviser Ukraine and wider Black Sea region am Zentrum für Internationale Friedenseinsätze (ZIF) in Berlin tätig. Außerdem ist er seit 2018 Associate Fellow bei der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP), wo er von 2016-2018 bereits als Programmmitarbeiter Ukraine arbeitete. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Geisteswissenschaftlichen Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas an der Universität Leipzig (heute Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europas) forschte und publizierte er zwischen 2001 und 2010 zur postsowjetischen Ukraine. Wilfried Jilge ist zudem Mitglied der Steuerungsgruppe der ukrainisch-deutschen NGO-Plattform »Kiewer Gespräche«, dem größten deutsch-ukrainischen zivilgesellschaftlichen Netzwerk in Deutschland und der Ukraine, seit ihrer Gründung im Jahre 2005. Schließlich unterstützt und berät er als Experte zivilgesellschaftliche Netzwerke und Projekte im Rahmen der deutsch-ukrainischen Beziehungen, die u.a. auf die Stabilisierung der Ukraine im Krieg und die Stärkung der demokratisch und europäisch orientierten Zivilgesellschaft in der Ukraine zielen.

Natalka Sniadanko, geb. 1973 in Lemberg, ist eine ukrainische Schriftstellerin, Journalistin und Übersetzerin. Sie verbindet die Literaturwissenschaft mit dem eigenen literarischen Schaffen. Dieses umfasst bisher elf Prosabände, die in elf Ländern erschienen sind, darunter neun Romane. Für ihren 2021 auf Deutsch veröffentlichten Roman Der Erzherzog, der den Schwarzmarkt regierte, Matrosen liebte und mein Großvater wurde erhielt sie die Nominierung für den Mitteleuropäischen Angelus-Literaturpreis nominiert. Nach Ausbruch des Ukraine Krieges offerierte ihr das Literaturarchiv Marbach ein Stipendium vor Ort, dann wechselte sie nachLeipzig, um hier zu promovieren. Natalka Sniadanko übersetzt vom Deutschen (darunter Max Goldt und Günter Grass) und Polnischen (u. a. Zbigniew Herbert, Czesław Miłosz) ins Ukrainische. Als Journalistin arbeitete sie u.a. für Deutsche Welle, New York Times, Guardian und Süddeutsche Zeitung.

Einen Überblick über alle Veranstaltungen der Sächsischen Akademie der Künste zur Leipziger Buchmesse 2024 finden Sie hier

Programmflyer