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Porträt Aleksi Barrière, Foto: Toni Härkönen

Matinee zur Oper »Innocence« mit Aleksi Barrière

| Gespräch
Sächsische Akademie der Künste, Palaisplatz 3, 01097 Dresden

Anlässlich der Premiere der Oper »Innocence« der finnischen Komponistin Kaija Saariaho in der Semperoper Dresden trafen sich der Mitlibrettist und Übersetzer Aleksi Barrière und die Dresdner Produktionsdramaturgin Dorothee Harpain zum öffentlichen Gespräch mit den Akademiemitgliedern Franz Martin Olbrisch und Holk Freytag in der Sächsischen Akademie der Künste.

Die Oper handelt von den Nachwirkungen eines Schulmassakers. Es geht dabei nicht allein um Fassungslosigkeit, Trauer und Verlust, sondern um die Unschärfen zwischen Schuld und Unschuld, die Nähe von Opfern und Tätern, um Verdrängung, und um die Frage, ob Liebe und Glück wieder möglich sind. Die auch als Psychothriller bezeichnete Oper zeigt dabei weder den Amoklauf noch den Täter, sondern thematisiert ein hochemotionales Thema unserer Zeit auf einer allgemeineren, dem antiken Drama vergleichbaren Ebene.

Im Gespräch:
Aleksi Barrière, Dramaturg, Sohn der Komponistin Kaija Saariaho (1952–2023), verantwortlich für die multilinguale Übersetzung des Originallibrettos der Oper »Innocence« von Sofi Oksanen
Dorothee Harpain, Dramaturgin der Neuinszenierung »Innocence« an der Sächsischen Staatsoper Dresden
Franz Martin Olbrisch, Komponist
Holk Freytag, Regisseur


Aleksi Barrière ist ein französisch-finnischer Regisseur, Dramaturg und Autor. Er arbeitet als vielseitiger Musik- und Theaterschöpfer und ist Co-Kunstdirektor des französischen Performance-Kollektivs La Chambre aux échos. Seine Arbeit wird für ihre ausgeprägte Interdisziplinarität, die sich auch auf die interkulturelle Zusammenarbeit erstreckt, und für die kreative Haltung seiner Dramaturgien gelobt, die auf der Suche nach neuen Formen sind, die durch neue Erzählungen hervorgerufen werden.
Neben seiner Arbeit als Gastregisseur hat Barrière mit seinem Kollektiv und in Zusammenarbeit mit dem Dirigenten Clément Mao-Takacs eine breite Palette von Aufführungen entwickelt, in denen Musik und Theater auf neue Weise aufeinandertreffen und die verfügbaren Formen von Theater und Oper erweitern. Zu den Arbeiten des Kollektivs gehören Neuinterpretationen von Klassikern des 20. Jahrhunderts (Hanns Eislers Kriegskantaten im Jahr 2015, Berios und Cages Vokalmusik im Jahr 2017) sowie die Zusammenarbeit mit lebenden Komponisten.

Dorothee Harpain studierte Musiktheaterwissenschaft an den Universitäten Bayreuth, Bologna, Wien und Dramaturgie an der HfMT Hamburg. Von 2015–2018 arbeitete sie als Dramaturgin und Operndirektionsassistentin am Theater Basel, 2018–2022 war sie als Dramaturgin für Musiktheater, Ballett und Konzert am Landestheater Coburg engagiert. Seit 2020 organisiert sie das Mentoringprogramm des dramaturgie netzwerks mit und ist selbst als Mentorin tätig. In der Spielzeit 2022/23 arbeitete Dorothee Harpain als Dramaturgin an der Oper Graz. Seit der Spielzeit 2024/25 ist sie in gleicher Funktion an der Semperoper Dresden engagiert und für Mefistofele, Innocence und Candide verantwortlich. (Stand: 2024)

Kooperation der Klasse Darstellende Kunst und Film und der Klasse Musik der Sächsischen Akademie der Künste in Zusammenarbeit mit der Sächsischen Staatsoper Dresden

https://www.semperoper.de/singlenews/news/begleitprogramm-zur-premiere-von-innocence.html