Vortrag von Friedrich von Borries: Folgenlosigkeit
"Als Wissenschaftler versuche ich, die Welt zu verstehen. Als Gestalter versuche ich, diese Welt zu verändern." (Friedrich von Borries). Letzter Vortrag in der Reihe "Orientierungen", Vortragsreihe in Zusammenarbeit von Technischer Universität Dresden, Fakultät für Architektur, der Hochschule für Bildende Künste Dresden und der Sächsischen Akademie der Künste mit freundlicher Unterstützung der Deutschen Werkstätten Hellerau.
Wie sähe ein Leben aus, das im ökologischen Sinne möglichst folgenlos bleibt? Könnte Folgenlosigkeit ein neues regulatives Ideal werden, wie Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichheit: unerreichbar, aber erstrebenswert? Welche Auswirkungen hätte das auf unseren Alltag? Welche Vorbilder lassen sich hierfür finden?
MITTWOCH, 1.2.2023, 19 UHR
Hochschule für Bildende Künste Dresden
Güntzstraße 34, Großer Hörsaal, 2. OG
FOLGENLOSIGKEIT
FRIEDRICH v. BORRIES, Berlin/Hamburg
Einführung und Gespräch:
Olaf Lauströer
Friedrich von Borries (*1974), Architekt und seit 2009 Professor für Designtheorie an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg, agiert mit seinem Berliner
Büro in den Grenzbereichen von Stadtentwicklung, Architektur, Design und Kunst. Im Mittelpunkt steht das Verhältnis von Gestaltung und gesellschaftlicher Entwicklung.
Zum Thema der Reihe:
Die Welt ist in stürmischem Fahrwasser und mit ihr die Architektur. Was vergangenen Generationen wichtig, visionär oder erstrebenswert schien, ist in fast schon historische Ferne gerückt. Fachfragen zwischen High-Tech und Traditionalismus erscheinen als formale Debatten, nicht mehr relevant angesichts einer Wetterlage, die auch die Architektur und das Bauen als Ganzes zum Umsteuern zwingt. Täglich werden Um- und Irrwege des Bauen deutlicher. Der Weg des »Weiterso«, selbst der des sensiblen »Weiterbauens am Bestand« – jene unaufgeregte Kontinuität, die uns gerade noch zu befreien schien aus den Maximen ständigen Neuanfangs – könnte bald nicht mehr zur Verfügung stehen. Es gibt keine gute Architektur ohne einen bewohnbaren Planeten. Dass ein Kurswechsel ansteht und auch im Gange ist, ist klar. Nicht aber die Route und das Ziel. Die Reihe ORIENTIERUNGEN stellt einige Vorschläge zur Diskussion, indem maßgebliche Akteure aus Theorie und Praxis nach beispielhaften Schritten befragt werden: Wohin kann es gehen – und wie? Welche Leitbilder sind im Entstehen, um bei der Orientierung zu helfen? An welchen muss man festhalten?
Konzept und Leitung:
Prof. Olaf Lauströer
Professur für Architektur und übergreifende Raumgestaltung
Hochschule für Bildende Künste Dresden
Prof. Ivan Reimann und Prof. Thomas Müller
Professur für Gebäudelehre und Entwerfen
Fakultät Architektur, Technische Universität Dresden
Sen.-Prof. Thomas Will
Professur für Denkmalpflege und Entwerfen
Fakultät Architektur, Technische Universität Dresden

