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Die wunderbaren Jahre. Ein literarischer Abend für Reiner Kunze
Unfreiheit zu erkennen und dagegen aufzustehen, darin bewies Reiner Kunze Mut und sprach auch anderen Mut zu, nicht zuletzt mit seinem Vers „wir haben immer eine wahl, /und sei’s, uns denen nicht zu beugen, /die sie uns nahmen“. Aus Anlass seines 90. Geburtstages lesen Christian Lehnert und Utz Rachowski aus Texten von Reiner Kunze sowie aus eigenen Texten.
Der deutsche Dichter und Literaturübersetzer Reiner Kunze wurde am 16. August 1933 in Oelsnitz im Erzgebirge geboren. Nach dem Abitur studierte er Philosophie und Journalistik an der Karl-Marx-Universität Leipzig. Von 1955 bis 1959 arbeitete Kunze als wissenschaftlicher Assistent an der journalistischen Fakultät, brach seine Universitätslaufbahn aus politischen Gründen ab und wurde als Hilfsschlosser im Schwermaschinenbau tätig. 1961 heiratete er eine tschechische Ärztin und arbeitete seit 1962 als freiberuflicher Schriftsteller in Greiz in Thüringen. Durch längere Aufenthalte in der Tschechoslowakei kam er in Kontakt mit tschechischen Künstlern und übersetzte später Werke von bisher über sechzig tschechischen und slowakischen Dichtern. Als 1968 der Prager Frühling gewaltsam beendet wurde, trat Reiner Kunze aus der SED aus, woraufhin das Ministerium für Staatssicherheit eine Akte unter dem Decknamen 'Lyrik' über ihn anlegte. Seit 1969 etablierte sich der Schriftsteller mit einigen seiner Gedichtbänder und Kinderbücher in der Bundesrepublik, während ihm die Veröffentlichung seiner Werke in der DDR kaum noch gewährt wurde. 1976, nach der Veröffentlichung des Prosabands 'Die wunderbaren Jahre' in einem bundesdeutschen Verlag, wurde Kunze aus dem DDR-Schriftstellerverband ausgeschlossen. 1977 siedelte Reiner Kunze nach Westdeutschland über. Für sein umfassendes lyrisches, essayistisches und erzählendes Werk erhielt Reiner Kunze zahlreiche Literaturpreise, darunter den Georg-Büchner-Preis, den österreichischen Georg-Trakl-Preis und den Friedrich-Hölderlin-Preis. Seine Lyrik und Prosa wurden in dreißig Sprachen übersetzt.
Reiner Kunze gehört 1996 zu den Gründungsmitgliedern der Sächsischen Akademie der Künste.
Begrüßung
Dr. Julia Meyer
Stellv. Generaldirektorin der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
Prof. Dr. Wolfgang Holler
Präsident der Sächsischen Akademie der Künste
Lesung und Gespräch
Utz Rachowski und Christian Lehnert
Moderation
Prof. Dr. Dr. h.c. Walter Schmitz, Germanist
Büchertisch
Eine Kooperation der Sächsischen Akademie der Künste und der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB)