Zum Hauptinhalt springen

Letzte Veranstaltungen

picture alliance / CTK, Foto Korcak Vit
picture alliance / CTK, Foto Kalina Michal, Maticka Petr

Gesellschafts- und Utopie-Entwürfe 1989/1990 in Ost-Europa

| Diskussion
Motorenhalle, Wachsbleichstraße 4a, 01067 Dresden

Was waren die Gesellschafts- und Utopiemodelle 1989/1990 in den ost- und mittelosteuropäischen Ländern? Wofür setzten sich Intellektuelle und Künstler ein? Diskussion mit Zeitzeugen und wichtigen Akteuren aus Tschechien, Ungarn und der Ukraine.

Begrüßung:
Holk Freytag, Präsident der Sächsischen Akademie der Künste
Frank Eckhardt, Geschäftsführer riesa efau. Kultur Forum Dresden e. V.

Diskussion:
Ondřej Černý, Theaterwissenschaftler und Leiter der Tschechischen Zentren Prag
György Dalos, Autor, Budapest/Berlin Ungarn
Jurko Prochasko, Autor und Übersetzer Lemberg/Lviv

Moderation:
Kilian Kirchgeßner, Journalist Prag

Was waren die Gesellschafts- und Utopiemodelle 1989/90 in den ost- und mitteleuropäischen Ländern? Wofür setzten sich Künstler und Intellektuelle in Polen, Ungarn, der Tschechoslowakei und in der Ukraine ein? Welche Zukunftsvorstellungen für die postsozialistische Zeit gab es? Welche Strahlkraft haben Solidarność, Charta 77, die Unabhängigkeitsbewegungen und die demokratische Opposition von 1989/90 noch heute?

Ondřej Černý, György Dalos und Jurko Prochasko diskutierten über ihre Zukunftsvorstellungen von 1989/90. Die Diskussion machte deutlich, dass der Wille zur Veränderung der Gesellschaft, wie er in Tschechien mit der Charta 77 Ausdruck fand, heute noch lebendig ist. "Die revolutionären Gesellschaftsentwürfe von 1989/90 hatten ihre Zeit. Dann trat Ernüchterung ein. Dennoch, verabschieden wollen ostmitteleuropäische Intellektuelle die Utopien nicht. Nur in Gestalt und Inhalt haben sich ihre großen Entwürfe verändert." (Dresdner Neuesten Nachrichten vom 16. Dezember 2019). Die Idee Mitteleuropas, die durch die Ost-West-Teilung während der Zeit des Eisernen Vorhangs überlagert wurde, müsse wieder stärker zu Bewußtsein gebracht werden, um damit auch den Blick auf Gesamteuropa neu zu justieren. So sieht Jurko Prochasko seine Utopie in einem "ausgewogenen Europa, das wenig Ressentiments produziert, das Radikalisierung und Polarisierung als wesentliche Gefahr erkennt".

Fotos der Veranstaltung

Die Diskussionsreihe fand im Kontext der Ausstellung in der Motorenhalle des riesa efau. Kultur Forum Dresden e. V. statt. Motorenhalle, Wachsbleichstraße 4a, Ausstellung 7.11.2019–7.3.2020, Mittwoch, Donnerstag, Freitag 15–19 Uhr, Samstag und Sonntag 14–18 Uhr.

In Kooperation mit riesa efau. Kultur Forum Dresden e. V.